Alarm! Einsatzmonitor geht online!

Wir telefonieren mit unserem Smart- phone, checken unsere E-Mails mit dem Tablet und skypen rund um die Welt am Computer. Doch während eines Feuerwehreinsatzes fühlt man sich bei der Kommunikation wie Alexander Graham Bell 1876. Zwar werden wir nicht mehr durch das Sturmleuten der Kirchenglocke zum Einsatz gerufen, dennoch ist die Einsatzdaten- übermittlung auf Ebene der verbalen Kommunikation umständlich und die Bandbreite beschränkt.

 

Was früher eine Ausnahme darstellte, ist inzwischen die Regel. Die Feuerwehren der Verbandsgemeinde rücken im Verbund aus. Für die Wehr Hatzenbühl bedeutet dies eine Zunahme des Ausrückebereichs um 330 Prozent und über 200 neue Straßennamen. Während man sich in seinem eigenen "Hood" gut auskennt, fällt die Zielfindung in den Nachbarortschaften eher mäßig aus.

 

Mit dieser Problemstellung konfrontiert begann die Projektgruppe Lösungsansätze zu suchen und das beste System umzusetzen. Doch zunächst stellt sich der Laie vermutlich die Frage:

Was ist ein Einsatzmonitor?

Einsatzmonitor, Einsatzdisplay, Alarmmonitor, Alarmdisplay, in Fachkreisen auch gerne IEZMDDWB (Im Einsatz zeigt mir das Ding wo's brennt!) genannt. Es gibt viele Namen für ein und die gleiche Tätigkeit. Der Einsatzmonitor visualisiert über einen Display verschiedene, einsatzwichtige Informationen. In schriftlicher Form werden Einsatzart und mögliche Gefahrenhinweise sowie die Einsatzadresse ausgegeben. Zusätzlich dazu wird der Einsatzort in Google-Maps dargestellt.

 

Woher kommen die Daten für den Monitor?

Im Einsatzfall versende die Integrierte Leitstelle nach der Alarmierung eine E-Mail an die Feuerwehreinsatzzentrale in Jockgrim. Diese E-Mail wird dann an uns weitergeleitet.  

Wie wird die E-Mail ausgewertet?

Ein eigens entwickeltes Programm auf Java-Basis überprüft in gewissen Abständen das E-Mailpostfach. Liegt dort nun eine ungelesene E-Mail der FEZ vor wertet das Programm den Inhalt aus, sucht nach den Einsatzrelevanten Daten und gibt diese visuell auf dem Monitor aus.

 

Welche Hardware benötigt man für ein Einsatzmonitor?

Die zentrale Schalteinheit stellt ein Raspberry Pi da. Dieser "Mini-Computer" ist leise, platz- und stromsparend. Über ein Standart-Netzwerkkabel ist dieser mit unserem Router verknüpft und hat somit Zugang zum WorldWideWeb. Dem 24" Monitor wurde ein Bewegungsmelder vorgeschaltet. Somit arbeitet dieser nur, wenn sich jemand in der Fahrzeughalle aufhällt.


Der Raspberry Pi
Der Raspberry Pi

Den schwierigsten und langwierigsten Part an diesem Projekt übernahm Sebastian Werling. Ihm oblag das Erstellen des Java-Programms. Nach einem über 50 Stunden langem Entwicklungs- prozess war es dann soweit. Die erste Version konnte getestet werden. Denn in der Zwischenzeit hatte sich der Rest des Teams (Sven Zwick und Constantin Ksoll) um die Installation der Hardware im Gerätehaus gekümmert.

 

Inzwischen sind die aufgefallenen Mängel und Verbesserungen der ersten Testphase in die aktuelle Version eingearbeitet. So bootet der "Mini-PC" automatisch, sobald er Strom hat. Nach einem Stromausfall zum Beispiel muss das System nicht manuell gestartet werden, sondern arbeitet autonom. Hierbei wurde das Team durch Wehrführer Norbert Werling unterstützt, welcher seine Erfahrungen einbringen konnte.

 

Im Moment befindet sich der Einsatzmonitor im erweiterten Probebetrieb und verrichtet seine Arbeit tadellos. Parallel arbeiten wir noch an einer neuen Version der Benutzeroberfläche. Der Erfolg des Systems zeigt uns, dass wir auf dem richten Weg sind. Denn bereits jetzt haben sich schon Wehren im näheren Umfeld gemeldet, welche Interesse an unserem System haben. Wir berichten natürlich über die weiteren Entwicklungen.

 

Abschließend möchte sich das Projektteam "Einsatzmonitor" noch bei der Wehrführung, der Wehrleitung, allen Helfern und der Abteilung FEZ für die entgegenkommende Zusammenarbeit bedanken!

(cks) (mku)

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Kommentare: 3
  • #1

    Johannes Hirsch (Dienstag, 16 April 2013 09:30)

    Hey Jungs,
    super Idee, weiter so! Auch aus westlicher Richtung kommen neugierige Blicke. :) Eine Erweiterungsmöglichkeit haben wir gerade in einem ersten Test.
    Grüße Johannes Hirsch, FFW Hayna

  • #2

    Lars Benthien (Freitag, 15 November 2013 15:55)

    Moin,
    aus den hohen Norden der Republik.
    Die Idee ist prima und die Umsetzung ist euch wirklich gelungen.


    Grüße aus Bremerhaven

    Lars Benthien


  • #3

    Jöggu (Montag, 11 Juli 2016 21:45)

    Wollte mal Fragen ob ihr die Software auch anderen FWs zur Verfügung stellt?

    Gruss aus der Schweiz

    Jöggu