Brandübungscontainer heizt den Kameraden ein!

Von Montag, den 22., bis Mittwoch, den 24. Oktober, hielt sich in der Verbandsgemeinde Jockgrim ein für uns ganz besonderer Gast auf. Der Brandübungscontainer der Versicherungskammer Bayern machte Station bei uns. In insgesamt 4 Durchgängen à 8 Feuerwehrkameraden ging man hier theoretisch sowie praktisch auf die Brandbekämpfung sowie  Sensibilisierung auf Flash-Over ein.

 

Am Montagnachmittag war es endlich soweit. Nachdem der Brandübungscontainer am Vormittag angeliefert und aufgebaut wurde, konnte im Anschluss dessen die erste achtköpfige Gruppe mit dem Seminar beginnen. Der mit angereiste Ausbilder Thomas Schumm der Werkfeuerwehr Sachs ging zunächst auf die Sicherheitseinweisung ein und kontrollierte die ärztlich bescheinigte Atemschutzgeräteträgertauglichkeit, kurz G 26.3. Jetzt wurde es interessant. Im theoretischen Teil des Seminars wurden die Bedingungen eines Flash-Overs als auch Anzeichen und mögliche Bekämpfungen dieses sowie Strahlrohrtechniken besprochen.

Flash-Over?

Was ist das überhaupt? Die meisten Nichtflorianer werden mit diesem Begriff nicht viel anfangen können. Beim Flash-Over handelt es sich um eine spontane Ausbreitung eines räumlich begrenzten Brandes auf einen Vollbrand. Dabei werden durch den Entstehungsbrand die brennbaren Materialien im Raum soweit erhitzt, dass sich diese zersetzen und dabei so genannte Pyrolysegase ausstoßen. Erreichen diese Gase nun eine zündfähige Mischung, entzündet sich der Raum schlagartig und der Raum steht in Vollbrand.

Ausbilder Thomas Schumm demonstriert den Teilnehmern die richtige Handhabung mit dem Hohlstrahlrohr.
Ausbilder Thomas Schumm demonstriert den Teilnehmern die richtige Handhabung mit dem Hohlstrahlrohr.

Nach der Theorie ging es dann in die Praxis über. Zunächst wurde der noch kalte Brandcontainer besichtigt und der Ablauf der nächsten Stunde geklärt. Im Anschluss dessen wurde die Handhabung des Hohlstrahlrohres geübt, welche, wenn richtig angewendet, im Falle eines Flash-Overs lebensrettend sein kann.

Auch die WBK wurde in die Übungen mit einbezogen.
Auch die WBK wurde in die Übungen mit einbezogen.

So langsam wurde es für die Teilnehmer ernst, denn es wurde die Ausrüstung angelegt. Zunächst die Persönliche Schutzausrüstung (PSA), welche die Feuerwehrkameraden vor der extremen Hitze schützen soll sowie die umluftunabhänige Atemluftversorgung, die vor den giftigen Gasen im Brandraum schützt.

 

Nun kletterten 8 Teilnehmer der Wehren Hatzenbühl, Rheinzabern, Neupotz und Jockgrim plus Ausbilder in den Container und es hieß "Feuer frei!". Der Ausbilder entfachte das Feuer und das Infernotraining ging los. Jeder durfte mehrmals den Flash-Over bekämpfen. Durch die große Hitze von bis zu 800°C an der Raumdecke lernte jeder seine Schutzausrüstung kennen. Große Anerkennung fand dabei unser neuer Helm, der Rosenbauer Heros Smart, welcher sich in dieser Extremsituation mehr als bewies. Nach diesen 3 spannenden Tagen konnten somit insgesamt 32 Atemschutzgeräteträger der Verbandsgemeinde dieses Phänomen der expandierenden Brandausbreitung und dessen Anzeichen kennenlernen.

Wir möchten uns ausdrücklich bei der Versicherungskammer Bayern, dem Landesfeuerwehrverband Bayern e.V. und unserem äußerst sympathischen Ausbilder Thomas Schumm für diese seltene aber herausragende Ausbildung bedanken. Außerdem bedanken wir uns natürlich bei der Verbandsgemeinde sowie allen Helfern und Organisatoren, welche dieses Event möglich gemacht haben. Last but not least bei dem ASV Jockgrim für die Bereitstellung seines Vereinsheims.

Teilnehmer des letzten Durchgangs fassen Ausbilder Thomas Schumm (gelbe Jacke) und Verbandsbürgermeister Uwe Schwind (HuPF Anzug) vor dem Brandübungscontainer zum Gruppenbild zusammen.
Teilnehmer des letzten Durchgangs fassen Ausbilder Thomas Schumm (gelbe Jacke) und Verbandsbürgermeister Uwe Schwind (HuPF Anzug) vor dem Brandübungscontainer zum Gruppenbild zusammen.

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